Raffin (16.) fast in den Punkten, Lecuona steigert sich im Rennen

Thomas Lüthi (carXpert Interwetten) war der einzige Moto2-Fahrer der jedes bisherige Rennen seit Beginn dieser Saison in den Punkten beendet hatte. Diese Serie endete heute in der zwölften von 29 Runden des Rennens am Sachsenring, als er mit Franco Morbidelli um den Sieg kämpfte. Nach einem perfekten Start konnte Tom direkt in der Spitzengruppe mitfahren, anfangs unter anderem noch zusammen mit dem Deutschen Sandro Cortese und dem Spanier Alex Marquez. Letzterer stürzte ebenfalls und fuhr das Rennen nicht zu Ende. Die zwei Führenden des Moto2-WM-Klassements, Tom Lüthi und Franco Morbidelli, gaben eine so hohe Pace vor, dass sie nach einigen Runden bereits alleine unterwegs waren als Tom Lüthi die Kontrolle über das Vorderrad verlor und beim Versuch, die Führung zu übernehmen, stürzte. Glücklicherweise verletzte sich der Schweizer nicht, doch das Motorrad war zu stark beschädigt – er konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen und fuhr stattdessen mithilfe der Streckenposten zurück an die Box. Eine solide Leistung in diesem spektakulären Rennen erbrachte Jesko Raffin (Garage Plus Interwetten), der vom 26. auf den 16. Platz vorfuhr und es so nur einen Platz von den Punkterängen entfernt ins Ziel schaffte. Iker Lecuona (Garage Plus Interwetten) verlief das Rennen zweiteilig. Anfangs hatte er grosse Mühe, im zweiten Teil des Rennen konnte er sich steigern und beendete es schliesslich auf dem 21. Platz.
Die Bilanz dieses letzten Grand Prix’ vor der Sommerpause von Teamchef Frédéric Corminboeuf: «Heute haben wir leider unseren Joker verspielt. Ich bin aber überzeugt, dass wir eine starke zweite Saisonhälfte haben werden, wenn wir unsere Arbeit genau so gut fortführen wie wir sie bisher gemacht haben. Wenn man auf diesem Niveau kämpft ist so ein Sturz eben ein Teil des Spiels. Bei Tom waren es ein paar Zentimeter, ein kleines Problem mit der Schaltung und eine kleine Unebenheit auf der Strecke, die ihn heute zu Fall gebracht haben. Nun ist es leider so passiert, trotzdem bin ich sicher, dass wir noch immer um den WM-Titel kämpfen können. Nach ein paar Erholungstagen werden wir den zweiten Teil dieser Saison in zwei Wochen mit dem Test in Brünn beginnen. Jeskos Rennen war stark, obwohl es in den ersten Runden wirklich hart war für ihn. Er hat wirklich gekämpft wie es von ihm erwartet wurde, leider verpasste er aber das i-Pünkten, die WM-Punkte. Ihm wird diese Pause jetzt gut tun. Iker kam einmal etwas von der Strecke ab und war dann erst etwas verunsichert, bevor er die Pace wieder erhöhte. Die starke Präsenz des jungen Garzo, der ebenfalls von der CEV kommt, hat etwas an seinem Stolz gekratzt. Trotzdem bin ich noch immer sicher, dass er uns in Zukunft noch starke Leistungen zeigen wird.»

Sie haben gesagt…
Jesko Raffin (Garage Plus Interwetten, 16.):
«Vom 26. auf den 16. Platz zu fahren ist sicher positiv. Ich war leider am Start nicht stark genug um schlussendlich in die Punkte zu fahren. Ich habe heute wieder sehr viele gute Erfahrungen sammeln können. Ich muss definitiv an meinem Start arbeiten – heute war der zwar nicht schlecht, aber ich habe auf den ersten Metern direkt wieder Plätze eingebüsst. Meine Rundenzeiten waren aber konstant. Die zwei Wochen Ferien werden mir jetzt sicher guttun. Ich freue mich auf etwas Ruhe und darauf, dann in Brünn bei den Tests wieder Vollgas geben zu können.»

Iker Lecuona (Garage Plus Interwetten, 21.):
«Das Rennen war besser als der Rest des Weekends. Wir haben das Motorrad heute im Warm-up nochmals etwas verändert, danach hatte ich ein besseres Gefühl. Die Verhältnisse waren nicht ganz so einfach, aber meine Zeiten waren nicht schlecht. Die ersten zwei Runden waren nicht schlecht, in der dritten hatte ich aber fast einen Hightsider, kam etwas von der Strecke ab und musste das Rennen an der 28. Position fortsetzen. Darüber habe ich mich ziemlich aufgeregt, aber step by step konnte ich wieder einige Plätze gutmachen. Ich werde in den nächsten Wochen sicher viel trainieren, einerseits körperlich, andererseits aber auch auf der Strecke und auf dem dirt track um noch stärker in die zweite Saisonhälfte zu gehen.»

_{Sachsenring (Deutschland). GP von Deutschland Moto2: 1. Morbidelli (ITA, Kalex), 29 Runden, 41’05.137 (155.400 km/h); 2. Oliveira (POR, KTM), + 0.066; 3. Bagnaia (ITA, Kalex), + 0.574; 4. Corsi (ITA, Speed Up), + 0.749; 5. Pasini (ITA, Kalex), + 1.300; 6. Navarro (SPA, Kalex), + 8.958; 7. B. Binder (RSA, KTM), + 9.204; 8. Cortese (GER, Suter), + 15.099; 9. Schrötter (GER, Suter), + 17.875; 10. Nakagami (JPN, Kalex), + 19.291; 11. Syahrin (MAL, Kalex), + 20.767; 12. Gardner (AUS, Tech 3), + 21.533; 13. Quartararo (FRA, Kalex), + 24.635; 14. Siméon (BEL, Kalex), + 27.357; 15. Manzi (ITA, Kalex), + 27.411; 16. Raffin (SWI, Kalex, Garage Plus Interwetten), + 37.620. Ferner: 21. Lecuona (SPA, Kalex, Garage Plus Interwetten), + 52.511. Abandon de Lüthi (SWI, Kalex, carXpert Interwetten/Sturz) und Aegerter (SWI, Suter/technische Probleme). 24 klassiert.}

_{Weltmeisterschaft (9/18) (*): 1. Morbidelli, 174 Punkte; 2. Lüthi (SWI, Kalex, carXpert Interwetten), 140; 3. Oliveira, 117; 4. A. Marquez (SPA, Kalex), 113; 5. Bagnaia, 78; 6. Pasini, 73; 7. Nakagami, 69; 8. Corsi, 53; 9. Aegerter, 50; 10. Schrötter, 44. Ferner: 25. Raffin (SWI, Kalex, Garage Plus Interwetten), 5. 29 klassiert.}

_{(*): Pasini (ITA, Kalex) wurde vom GP Barcelona disqualifiziert, da er nicht-regelkonformes Benzin verwendet hatte.}