Newsletter, Top news, Derendinger, GP von Frankreich, Thomas Lüthi

Lüthi, der Chef in Le Mans

17.05.2015

Thomas Lüthi (Derendinger Racing Interwetten) gewann am Sonntag bereits seinen vierten GP in Le Mans. Bisher hatte er zwei Mal in der 125er-Klasse gesiegt, jetzt fügte er auf dem Circuit Bugatti in Le Mans seinen zweiten Moto2-Triumph hinzu. Sein insgesamt 10. GP-Sieg hielt Lüthi auf den zweiten Zwischenrang in der WM-Wertung hinauf. Lüthi machte vom ersten Training an einen äusserst starken Eindruck und startete aus der zweiten Reihe perfekt ins Rennen. Nach der ersten Kurve war er bereits Dritter, in der fünften Runde übernahm er nach zwei Angriffen gegen den bis dahin führenden Lokalmatador und WM-Leader Johann Zarco die Spitze. Danach drehte Lüthi auf einem enorm hohen Rhythmus konstant Runde um Runde, obwohl die Reifen angesichts der deutlich gestiegenen Temperatur enorm beansprucht wurden. Lüthi verbesserte auch den offiziellen Rundenrekord um nicht weniger als 6 Zehntelssekunden. Dominique Aegerter (Technomag Racing Interwetten) holte sich mit Rang 10 sein bestes Resultat der Saison, auch wenn der Aufsteiger der Saison 2014 selbst mit dem Resultat nicht zufrieden war. Er weiss, dass er zu mehr fähig ist. Der Freiburger Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten) verlor leider früh den Kontakt zum Mittelfeld, obwohl ihm der Start hervorragend gelungen war. Der Patron von CGBM Evolution und Besitzer der beiden Teams, Frédéric Corminboeuf, hatte erstmals die Ehre, seinen Fahrer auf die oberste Stufe des Podests zu begleiten. Der Teammanager war sehr zufrieden: "Tom hat auf die schönste Art und Weise bestätigt, was er in den Trainings mehr als angedeutet hat. Auch wenn er nur aus der zweiten Reihe losfahren konnte, er war an diesem Wochenende ganz klar der starke Mann der Moto2-Klasse. Zudem ist er nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr intelligent gefahren. Selbst eines seiner grössten Probleme, der Start, war heute perfekt. Er verlor auf den ersten Metern des Rennens keinen Millimeter Boden, im Gegenteil - er hat Plätze gewonnen! Natürlich ist Tom in Le Mans schon immer schnell gewesen, und er muss seine Superleistung auch auf den andern Strecken bestätigen. Aber ich mache mir deswegen keine Sorgen. Wir wissen, dass wir in dieser Saison alle Komponenten für Siege beieinander haben. Dominique hat sechs Punkte geholt. Sie sind wichtig für ihn, auch wenn ich verstehen kann, dass er selbst mit einem 10. Platz nicht zufrieden ist. Wir arbeiten nun einfach intensiv weiter. Zuerst muss Domi das Top-10-Level konsolidieren, dann folgt der Angriff auf die Top-5. Dann muss er regelmässig in den Top-5 klassiert sein, bevor er von einem Sieg träumen kann. Das Rennen von Robin hingegen war enttäuschend. Er war um einiges langsamer als im Training, wir müssen seine Probleme dringend analysieren."

Er hat gesagt ...

Thomas Lüthi (Derendinger Racing Interwetten, Sieger): "Ich fühlte seit Beginn des Weekends, dass wir nach den Tests in Aragon in der Woche nach dem Jerez-GP den Schritt an die Spitze geschafft hatten. Wir haben enorme Arbeit geleistet, und nach dem Warm-Up haben wir noch eine Abstimmungsänderung vorgenommen. Vom Start weg hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich konnte vor allem an den Kurveneingängen angreifen und war rasch hinter Zarco. Ich spürte sofort, dass ich etwas schneller fahren konnte als er. Meine erste Attacke konnte er noch kontern, aber in der folgenden Runde kam ich vorbei. Danach habe ich das Rennen von der Spitze aus kontrolliert. Wir fuhren vorne auf einen sehr hohen Level, wir waren in jeder Kurve am Limit. Doch selbst als mein Motorrad über beide Räder rutschte, fühlte ich mich nie in Sturzgefahr. Mein Ziel ist klar: Ich will in den kommenden Wochen und Rennen auf exakt diesem Niveau weitermachen. Nur so kann im Kampf um den Weltmeistertitel eine Rolle spielen. Der erste Sieg mit dem neuen Team und dem neuen Motorrad nach dem Wechsel von Suter zu Kalex ist für uns alle sehr wichtig."